Behind the Scenes – Folge 4 unserer Baustellenstory
Behind the Scenes – Folge 4 unserer Baustellenstory
Erinnern Sie sich noch, wie der feine Kaffeeduft durch das Frühstücksrestaurant zog? Wenn man eintrat, war rechts entlang der gesamten Wand das verführerische Frühstücksbuffet. Was Sie jetzt sehen, ist ein völlig entkernter Raum, der später Tagungsgäste und Gesellschaften begrüßen wird.
Erstmal aber geht der Blick zurück in die „gute alte Zeit.“
Das Restaurant im Holland Hotel um 1900
Wo früher die Deckenstrahler eingebaut waren, klaffen jetzt riesige Lücken und lassen den Blick auf die Deckenkonstruktion von 1900 frei. Die ursprüngliche Decke war in großzügige Kassetten eingeteilt, deren Rahmen aus Gips gefertigt waren.
Man erkennt am anderen Ende den Durchgang in die Küche und links die langen großzügigen Fensterfronten zur Parkseite. Große Steinquader bilden die Säulen zwischen den Fenstern. Unglaublich – oder?
Die Suche nach den Farben
Das Wunderbare an einer Renovierung ist, dass man oft ursprüngliche Details der Farbgestaltung wiederentdeckt, wie hier vor dem Eingang zu unserem Frühstücksrestaurant. Grün taucht auch in einigen Zimmern noch als Fragment auf, meist kombiniert mit einem zarteren Grünton und feinen Stuckumrandungen.
Wenn wir uns heutige Farbgestaltungen auf Instagram ansehen, merken wir, wie nah wir damals am Trend lagen. Faszinierend, oder?
Deshalb haben sich unsere Interior Designer von diesem Grün inspirieren lassen und werden es in einigen öffentlichen Bereichen im Hotel einsetzen. So gelingt auch der harmonische Übergang von den großzügigen Sälen zum Hotelpark.
Das Restaurant um 1900
Wie aufwendig die Stuckarbeiten an Wänden und Decken gestaltet wurden, ist beeindruckend. Die wunderschönen Jugendstil-Ornamente in den Wandkassetten waren bereits Schmuck genug – da brauchte es keine zusätzlichen Bilder. Werfen Sie einen Blick an die Zimmerdecke: Dort entdecken Sie kleine elektrische Lämpchen, die dem Raum eine besondere Atmosphäre verliehen.
Direkt ins Auge fällt der elegante Eingang zur Küche. Das Buffet bot nicht nur praktischen Stauraum, sondern verbarg gleichzeitig Ein- und Ausgang zur Küche. Sehen Sie die Vorhänge, die diesen Bereich geschickt kaschieren? Nach dem Einbahnstraßen-Prinzip kamen die Servicekräfte auf der einen Seite heraus und gingen auf der anderen Seite zurück in die Küche.
Achten Sie auch auf die extrem gestärkten Tischdecken. Damals wurde die Tischwäsche vermutlich noch im Haus gewaschen und sorgfältig gemangelt – ein echter Hinweis auf die hohen Standards.
Besonders erwähnenswert sind die tragenden Säulen an den Fenstern aus massivem Naturstein. Die dazugehörigen Holzvertäfelungen, die den Raum zusätzlich schmückten, sind leider nur auf alten Fotos überliefert.
Frühstück à la Carte
Wie mag es wohl während des Frühstücks ausgesehen haben? Die Femme de Service trug auf jeden Fall eine kleine weiße Haube und eine gestärkte, lange Schürze. Sei erwarten viele Gäste, und das gesamte Personal nahm bereits seine Positionen ein.
Die Tischdecken konnten direkt im Haus gereinigt werden, denn das Grandhotel verfügte bereits über eine elektrische Waschmaschine. Auch eine Spülmaschine in der Küche und eine zentrale Dampfheizung gehörten zur Ausstattung. Was uns auf alten Fotos heute nostalgisch vorkommt, war damals extrem modern. Schließlich waren auch alle Lampen und Leuchter elektrisch.
Das damalige Holland Hotel galt nach seiner Renovierung und dem großen Ausbau zum Grandhotel um 1900 tatsächlich als das modernste Hotel seiner Zeit – eine Kombination aus Eleganz, Komfort und technischer Innovation.